Winterdepression
Wie du der Winterdepression mit einer Tageslichtlampe vorbeugen kannst, erfahrst du in diesem Artikel
Aktualisiert am: 02. Februar 2019 | | Werbelinks sind mit * gekennzeichnet
Inhaltsverzeichnis:
Ratgeber
Depressionen im Winter sind aber nicht pauschal Winterdepressionen, denn auch im Winter erkranken Menschen an einer klassischen Depression. Tatsächlich erkrankt nur jeder 10 depressive Mensch an einer Winterdepression. Somit ist diese Form der Depression seltener, in Europa leiden rund 3% aller Erwachsenen daran. Fakt ist aber auch, dass davon mehr Frauen betroffen sind, weniger Männer oder Kinder. Ebenso wissen wir, dass in südlichen Ländern kaum bis gar keine Depressionserkrankungen vorkommen. Nützt es also, sich eine Tageslichtlampe anzuschaffen, um seinen Mangel an Sonne und Vitamin D auszugleichen?
Vom Winterblues zur Winterdepression
Symptome, Risikofaktoren und Ursachen
Ein weiteres typisches Symptom ist in Heißhungerattacken oder einem gesteigerten Appetit zu finden. Hier gelüstet es oft nach Kohlenhydraten und fettigen Speisen. Auch Süßigkeiten ist weit schwieriger zu widerstehen, während Obst und Beeren eher weniger in Programm zu passen scheinen. Es liegt also nicht ausschließlich an Weihnachten, warum der Mensch im Winter zulegt. Diese Symptome können allerdings auch fernab einer Depression auftreten.
Weitere typische Symptome für Winterdepressionen sind in einer allgemeinen Lustlosigkeit zu finden. Es fällt schwer, sich überhaupt aus dem Haus zu bewegen, die Lust an Unternehmungen sinkt und das gemütliche Sofa hält einen fest. Gleichzeitig verspüren viele eine gewisse Unausgeglichenheit und Energielosigkeit, der Antrieb fehlt und selbst kleinste Hausarbeiten werden zur großen Übewindungsübung. Trotz gesteigertem Ruhebedürfnis reagieren Menschen mit Depressionen oft gereizt und genervt, was im näheren Umfeld auffällt. Soziale Kontakte werden häufig vernachlässigt und die eigene Person verkriecht sich lieber im Bett, als sich zu stylen und unter Menschen zu gehen. Je stärker diese Symptome werden, umso dringender besteht Handlungsbedarf.
Gene, Hormone und die Stressbelastung und Stressverarbeitung spielen eine große Rolle für die Entwicklung der Depression. So kann es durchaus an den veränderten Lichtverhältnissen liegen, weswegen sich Depressionen entwickeln. Nachweislich verändert sich die Hormonproduktion im Winter, wenn die Tage kürzer und dunkler werden. Wenig Licht bedeutet im gleichen Zuge auch mehr Melatonin, das Schlafhormon, welches uns müde macht und einschlafen lässt. So kann eine Ausschüttung von Melatonin tagsüber anstrengend werden, immerhin dämpft es gleichzeitig die gute Laune und lässt schläfrig werden.
Viel Melatonin bedeutet gleichzeitig auch wenig Serotonin, einem Hormon, welches einen Einfluss auf unseren Gemütszustand hat. Serotonin ist auch als das Glückshormon bekannt und hebt bekanntlich die Laune. Medikamente können den Serotoninspiegel heben, wie es meist bei Antidepressiva eingesetzt wird. Leider führt ein Mangel an Serotonin zu einer erhöhten Lust auf Süßes, sodass dieser ausgeglichen wird. Zucker lässt den Serotoninspiegel jedoch nur kurzfristig in die Höhe schnellen.
Der Mensch folgt bekanntlich einem biologischen Rhythmus, welcher vor allem durch Licht gesteuert wird. Verändert sich das Licht im Winter, etwa weil die Tage weniger lange hell sind, so verändert sich auch Biorhythmus. Bei Menschen mit einer Winterdepression kommt es zu einer späten Melatoninausschüttung, also auch bis in die Mittags- oder Nachmittagsstunden hinein.
Was hilft gegen Winterdepressionen?
Neben der Einholung von ärztlichen Rat, können Betroffene noch weit mehr tun, als bislang vermutet. So sollte man möglichst die Helligkeit des Tages nutzen, um vor die Tür zu gehen. Beispielsweise genügt es oft schon, einen halbstündigen Spaziergang während der Mittagspause zu unternehmen, anstatt im Büro zu bleiben. Weiterhin ist Bewegung ein geeignetes Rezept dafür, um die Depression in den Griff zu bekommen. So helfen Radfahren, Joggen oder lange Spaziergänge, um den Kreislauf in Schwung zu bekommen. Dabei ist ein bedeckter Himmel immer noch weit heller, als eine künstliche Tageslichtlampe. Wer also morgens für 30 - 40 Minuten spazieren geht, der kann sich bereits einiges an Tageslicht schnappen. Ein strukturiertes Tagesprogramm hilft im Anschluss ebenfalls gegen aufkommende Antriebslosigkeit.
Kann man einer Winterdepression vorbeugen?
Wer mehr braucht, der kann mit diversen Präparaten seinen Speicher an Vitamin D aufrecht halten. Bei schweren Depressionen empfiehlt sich jedoch die Vorstellung bei einem geeigneten Therapeuten. Tatsächlich arbeiten aber auch diese gerne mit einer Lichttherapie, da viele von ihnen überzeugt von der Wirkung des Lichts sind. Die meisten Patienten mit Winterdepressionen haben eine gute Prognose, denn mit der richtigen Vorbeugung und den passenden Verhaltensweisen, kann die Depression in den kommenden Jahren weniger schwerwiegend auftreten. Im Sommer zeigen sich die Patienten dann völlig symptomfrei, was zumindest ein kleiner Trost für all diejenigen ist, die aktuell an einem Winterblues oder einer Winterdepression leiden.